Seit der Realschule hasse ich Referate und Präsentationen. Während der Ausbildung konnte ich diesen Dingen eigentlich recht erfolgreich entgehen. Doch beim Studium an der Fontys ist das leider nicht möglich. So war am 31. Mai 2005 wieder eine Präsentation fällig. Und zwar eine zum Thema Business Ethics. Erschwerend kam hinzu, dass das ganze in Englisch sein musste und ca. 40 Minuten dauern sollte (pro Präsentator 20 Minuten).
Eine Woche vor dem Stichtag haben Tobi und ich uns dann mal an die Vorbereitungen gesetzt. Uns blieb leider auch nicht mehr Zeit, da wir recht spontan mit einer anderen Gruppe den Termin tauschen mussten. Wir haben uns zunächst mal alle Referenzen der Dozenten Homepage angesehen und ausgedruckt. Wir hatten dann eine ganze Menge Papier in der Hand. Uns erschien es als sinnvoll, die Texte durch 2 zu teilen, sodass jeder zu Hause einen Teil überfliegen kann und die wichtigen Parts markiert zur weiteren Verarbeitung. Irgendwie waren wir jedoch etwas überfordert mit den Texten. Daraufhin sind wir dann mal zur Frau Holz (unsere Business Dozentin) gegangen und haben nachgefragt, was sie sich denn so von diesem Thema erwartet und was wir alles rüberbringen sollen in der Präsentation. Gegen unsere Erwartung kam dann eine ganze Menge an Informationen. Es stellte sich heraus, dass wir das ganze völlig falsch angepackt hatten.
Also sammelten wir an Hand dierser neugewonnenen Informationen neue Texte und Beispiele. Das ging dann auch schon wesentlich leichter.
Am Montag war dann die Präsi soweit fertig. Nach den ersten Testläufen haben wir es dann auf satte 6 (sechs) Minuten gebracht! Was nun? Irgendwie haben wir es einfach nicht hinbekommen, das ganze noch weiter auszuschmücken, um wenigstens 20 Minuten zu referieren. Also dachten wir uns: „Scheiß drauf! Mehr geht einfach nicht…“
Die ganze Woche über war mir schon recht mulmig. Am Dienstag wurde ich dann RICHTIG nervös, was sich, wie immer, extrem auf meinen Körper auswirkte: unkontrolierbares Zittern, Blackouts und Übelkeit.
Um 15:00 Uhr war es dann soweit. Wir waren an diesem Tag die einzige Gruppe, die eine Präsentation halten soll. Da mussten wir dann sofort ran. Dummerweise habe ich mir anstatt Stichworten den kompletten Text, den ich aufsagen wollte, als Kommentar unter die Präsi geschrieben. Das ablesen war dann ein wenig auffällig und ging viel zu schnell. Bei Tobi war es wohl nicht so schlimm wie bei mir; er hatte sich die Kommentare auf Zettel ausgedruckt. Nach 8 (acht) Minuten waren wir dann durch mit der Präsi und standen vor verdutzten Gesichtern.
Nur zwei Fragen blieben offen, die direkt an Tobi und mich gestellt waren. Die haben wir dann auch halbwegs vernünftig beantworten können. Frau Holz hat dann eine 25-minütige Diskussion über das Thema vom Zaun gebrochen, indem sie denkbare Situationen schilderte und dann Gewissensfragen stellte. Die Diskussion war recht interessant und hat wohl mehr gebracht als die Präsentation *g*
Nach der Debatte kamen wir dann zur Benotung. Es gab eine 7,5 (für die, die es nicht wissen: in der Fontys geht das Notensystem von 1 – 10, wobei 10 das beste ist und alles unter 5,5 durchgefallen). Irgendwie haben es Tobi und ich wohl geschafft, alles was an das Thema gefordert war, so zu komprimieren und in 8 Minuten verständlich rüberzubringen, dass Frau Holz eine solch gute Note gerechtfertigt hält. Das einzige was sie zu beanstanden hatte war, dass wir nicht ALLES ablesen sollen und den Zuhörern die Chance lassen sollen, alles zu verstehen was wir erzählen, indem wir mehr Pausen machen und langsamer sprechen.
Tobi und ich haben natürlich darauf gehofft, dass es so ausgehen würde. Jedoch haben wir beide nicht wirklich dran geglaubt! Nach der Präsentation fiel uns dann eine riesen Last von den Schultern und mir ging es plötzlich auch wieder hervorragend :)