Obwohl ich von Freitag Nachmittag bis Samstag mit meiner allmonatlichen Migräne flach lag, habe ich mich dennoch spontan von Horst am Samstag Abend überreden lassen, mit ihm nach Kerkrade ins MuziekCafé zum Halloween Metal Contest zu fahren, wo Supersoma wieder ihr Können zum Besten gaben.
Die Hinfahrt war für mich zunächst recht anstrengend, da ich die ersten 45 Minuten damit beschäftigt war, die Hörspielkassette „He-Man Folge 1“ per Hand zu spulen.
Warum ich die Kassette manuell spulen musste?
Weil der Rekorder es leider nicht auf die Reihe bekommen hat.
Warum wir He-Man auf der Fahrt hören wollten?
Weil immer Benjamin Blümchen zu hören auf die Dauer langwelig wird.
Warum ich so lange gebraucht habe zum Spulen?
Weil die Kassette nicht zurückgespult zu sein schien und das Hörspiel mitten drin zu beginnen schien. Jedoch stellte sich später heraus, dass es doch der Anfang war. Dank der sehr merkwürdigen Kennzeichnung der Kassette und der daraus resultierenden allgemeinen Verwirrung, habe ich schließlich die Kassette dreimal komplett hin und zurück gespult. Nach einem kleinen ungewollten Umweg kamen wir (Horst, Jens, Jens Freundin und ich) dann am MuziekCafé an. Eine Band hatten wir zu dem Zeitpunkt schon verpasst und die zweite Band spielte auch nurnoch 2 Songs. Dann spielte auch schon Supersoma. Zunächst hat keiner mit einem so dollen Auftritt gerechnet, da zum einen nicht SO viel los war und zum anderen bei der vorangegangenen Band auch keine Stimmung aufgekommen war. Jedoch wussten die Supersomafans dies zu ändern. Die Stimmung war RICHTIG geil, der Sound war genial und die Akustik in dem Raum passte auch. Alle waren restlos begeistert von ihrem Auftritt.
Vorallem einer etwas stämmigeren, rothaarige Frau um die 40 schien es Supersoma angetan zu haben. Die scherzhaft als Mamma-Groupie bezeichnete Frau in den 40ern scheint unter der Band und den Fans schon bekannt gewesen zu sein. Sie ist wohl von der Geburtstagsfeier ihres Mannes mit ein paar Leuten in den Bus gestiegen um Supersoma zu sehen. Sie ließ es sich dann nicht nehmen, die Band inklusive Fans zur Geburtstagsfeier zu sich nach Hause einzuladen. Besoffenerweise gab sie Antonia die Wegbeschreibung. Wie wir dann später an der Stadtkarte bei der Esso Tankstelle feststellen mussten, galt die Beschreibung wohl einer anderen Adresse, jedoch nicht der gewünschten.
Nach den drei deutschen Conterstern spielte dann noch die niederländische Band Concubine. Obwohl sie ihre Intrumente wirklich zu beherrschen schienen und die Musik garnicht mal schlecht war, kam bei ihnen absolut keine Stimmung auf. Laut Veranstalter sollte das Publikum nach dem letzten Auftritt entscheiden, wer den Contest gewonnen hat und am Freitag, dem 28. Oktober, auf dem Helloween Heavy Metal Festival spielen darf. Jedoch muss Supersoma so Überzeugt haben, dass sie ohne jede weitere Abstimmung zum Gewinner erklärt wurden.
Nach der Bekanntgabe des Gewinners machten wir uns dann mit allen auf den Weg zur Party. Dank Antonia haben wir den Weg trotz falscher Wegbeschreibung doch noch sher schnell gefunden.
Am Haus angekommen, machte Klaus sich streight auf den Weg in den Garten und die restlichen 13 Leute hinter ihm her. Was wir dort vorfanden, hätte Hollywood nicht besser inszenieren können. Die Eindrücke lassen sich im Nachhinein nur recht schwer in worte fassen. Zu unserer Rechten stand ein Flaschenhalter für diverse Spirituosen zum schnellen portionieren (son Ding wie in Kneipen/Diskos, wo man nur das Glas von unten gegendrückt). Auf den Tischen lagen einige Nahrungsmittel verteilt. Zur Linken befand sich eine Art Garage oder Vordach. Dort befanden sich ca. 20 Bierkästen mit leeren Flaschen, ein Regal mit einer Musikanlage mit einem Haufen Musik-CDs und 2 großen Kühlschränken komplett gefüllt mit Bier. Im vorderen Teil des hinteren Drittels des Gartens loderte ein Lagerfeuer vor sich hin – ringsherum saßen ein paar fertige Gestalten. Am Ende des Gartens saßen dann in einer alten überdachten Laube weitere Partygäste, die auch keinen sonderlich fitten Eindruck machten. Der Geruch, der in der Luft lag, ließ vermuten, dass es nicht nur Ziegaretten waren, die dort geraucht wurden.
Nachdem ich meinen Blick über das Gelände habe schweifen lassen, trat urplötzlich ein zotteliger Bartträger in Latzhose und Poncho mit einer Flasche Ouzu 12 in der Hand und großen strahlenden Augen, hervor: das Geburtstagskind. WOW! Hab ich mich erschrocken! Irgendwie kam mir dieser „Mensch“ bekannt vor. Einige werden sich jetzt denken: „Mein Gott, sah er eben etwas merkwürdig aus – ist eben ein Holländer. Aber doch kein Grund ‚Mensch‘ in Anführungszeichen zu setzen.“
Jedoch hat das seinen Grund! Denn nach kurzen Überlegungen wusste ich wer es war: Mikey von den Men in Black!!! Für die Leute, die den Film nicht gesehen haben, hier ein Bild:
Da kam in mir der Verdacht hoch, dass das dort alles Aliens waren, was einiges erklären würde… Bin ich paranoid? War ich
einfach etwas zu betrunken? Oder habe ich tatsächlich Recht? Für den Fall der Fälle beschloss ich, keinem dieser Wesen
auf die Schnürsenkel zu treten, da ich ja aus MIB wusste, wie wütend so ein Alien werden kann:
Trotz des mulmigen Gefühls hatten wir eine Menge Spaß auf der „After Show Party“. Irgendwann schrie Mikey dann plötzlich mit einem freudigen Gesichtsausdruck: „Die Hells Angles kommen! Die Hells Angles kommen!“ Wir guckten uns nur an und lachten. Jedoch verstummte dieses Lachen recht schnell und es sprang in ein Grüblen über: „Hm, ist es wirklich so abwegig, dass DIESER Mann die Hells Angles kennt?“ Vorsichtig nachgefragt antwortete Mikey dann, dass er die Jungs vom Angeln kennt und sie doch ganz liebe sind… .oO(Keine Angst, der tut nix. Der will nur spielen!) Als dann die besagten Herren durchs Gartentörchen kamen, hörte auch prompt die Musik auf. Diese Situation erinnerte sehr stark eine eine klassiche Szene eines Westerns, wo ein Geächteter in einen vollen Saloon tritt und das feuchtfröhliche Treiben der Spilunke plötzlich ein spontanes Ende findet, die Tänzerinnen aufhören zu tanzen, die Musik aufhört zu spielen, der Wirt das Glas fallen lässt, dass er gerade am abtrocken war. Ein Bild für die Götter, könnte man sagen. Irgend jemand ging dann fix zur Musikanlage (ich glaube es war Klaus) und legte Motörhead auf :)
Ich glaube gegen kurz nach Vier machten wir uns dann geschlossen auf den Heimweg. Natürlich hatte ich an die Rückfahrt gedacht und eine zweite Folge von He-Man eingepackt (es war Folge 4). Ich habe jedoch die zweite Seite der Kassette nicht mehr mitbekommen, da ich vorher eingepennt war. Um 5:40 zu Hause angekommen, habe ich mich dann nurnoch in mein Bett geschmissen und gehofft, dass ich nicht von dieser Fete träumen werde.
Ein lustiger Abend! :-)
Hinweis: Dieser Text ist mit einer gewissen Portion Witz und Ironie aufzunehmen. Ich möchte niemandem mit diesem Text zu nahe treten (zumal ich mich ja immernoch nicht sicher bin ob es sich um Aliens oder Menschen hadelt ;-D *scherz*).